Blüte 10
»Einer gekünstelten, pseudo-intellektuellen aber auch einer mit Anglizismen und Fremdwörtern überfrachteten Sprache sagen wir den Kampf an! «
Einverstanden, da bin ich dabei!
»Wer Leser mit schwer verständlichen Texten quälen möchte, kann sie nicht für sich gewinnen - außer er ist Philosoph oder Soziologe.«
Ach so - Philosophen oder Soziologen vermögen ihre Leser zu gewinnen, obwohl sie sie mit unverdaulichen Texten quälen? Oder habe ich das so zu verstehen, dass man Philosophen und Soziologen mit schwer verständlichen Texten, die mit quälerischer Absicht entstanden sind, für sich gewinnen kann? Sind das denn lauter Masochisten??
»Fordern Sie unseren kostenlosen Printcheck an.« [...]
»Wir orientieren uns nicht am Mainstream. «[...]
»Werden sich proprietäre Herstellerformate durchsetzen?« [...]
»Was nützt das stylischste Design, bei einer konservativen Zielgruppe?«
Der Sprachpurist gerät hier in die gefährliche Nähe von Philosophen und/oder Soziologen, zumindest was seinen Anglizismen- und Fremdwort-Gebrauch angeht. Die lobenswerte Absicht ist dennoch vorhanden:
»Wenn wir nicht alles besser machen möchten, dann hätten wir den falschen Job!«
Besser machen, das möchte man ja immer. Nur mit der Umsetzung hapert es noch ein wenig.
»Ich freue mich auf Ihre Herausforderungen!«
Nicht nur Fremdwörter verunstalten einen Text. Unachtsame Formulierungen wirken auch störend. Denn - sich auf künftige Herausforderungen des Kunden (»Ihre Herausforderung«) zu freuen mag von Mitgefühl zeugen. Das war jedoch sicher nicht die Botschaft, die der Verfasser im Sinn hatte ...