Netzblüten
Die hier gesammelten »Netzblüten« pflückte ich im Internet. Sie duften einem entgegen, man findet sie, ohne sie mühsam suchen zu müssen. Die Auswahl ist rein zufällig, die Fundstellen habe ich mir nicht einmal notiert.
- Der beste Nährboden für derartige Blüten ist das schlichte Unvermögen, gut strukturiert, klar, flüssig, stilsicher, grammatisch korrekt - und auch noch webgerecht zu schreiben. Die Hemmschwelle zur Veröffentlichung eigener Texte ist gerade im World Wide Web am niedrigsten - dort also, wo die Öffentlichkeit am größten ist. Für jedes andere Medium gilt ein höheres Anspruchsniveau. Die Einsicht, dass gute Online-Inhalte einen deutlichen Mehrwert bringen, wird sich hoffentlich mehr und mehr durchsetzen.
- Eine weitere Quelle ist die flächendeckende Verwendung von Worthülsen und Floskeln, die Korrumpierung einer klaren Ausdrucksweise durch den Einsatz vermeintlich professionell klingender Phrasen.
- Ein Teil solcher Blüten gedeiht in großer Zahl auf IT-Seiten. Für die Formulierung nicht nur komplexer, sondern für Außenstehende unverständlicher Themen ist die Mischung aus gekonnter Schreibe und guter Kenntnis der Materie unumgänglich, wenn die Botschaft ankommen soll.
Und nun: Auf zu den Netzblüten, deren Sammlung sicher noch nicht abgeschlossen ist.